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Theater in der Aula

„Ich gebe dir mein Ehrenwort“ war der Titel eines Theaterstücks, dass die Klassen 9 und 10 Anfang Februar in interaktiver Form in der Aula der Würmtalschule erleben durften. Interaktiv deshalb, weil SchülerInnen immer wieder in einzelne Sequenzen eingebunden wurden, wobei bei diesen Spontaneinlagen durchaus Talent für die Schauspielerei zu erkennen war.

Um Erziehungsfragen ging es dabei, gewürzt mit einem eher konservativen, recht strengen kulturellen Hintergrund, wobei, das zeigte sich in der Nachbetrachtung, aus der Sicht der SchülerInnen doch sehr klischeehaft vorgegangen wurde. Wie lange darf ein Rock bei Frauen ausfallen, wird Homosexualität in der Familie toleriert? Diese und ähnliche Fragen wurden am Beispiel einer türkischen Familie erörtert, wobei erörtern eigentlich das falsche Wort ist, denn die Meinung der Theatergruppe, vor allem des männlichen Parts, war der Darstellung eindeutig zu entnehmen. Und wurde dann wohl auch in den Gesprächskreisen in den Klassenzimmern sehr eindeutig vertreten.

Was viele SchülerInnen daran störte, war nicht die Sichtweise der DarstellerInnen, sondern das Beharren auf dieser einen Meinung. Vielleicht wollen Eltern ihr Kind nicht in jedem beliebigen Outfit auf die Straße lassen, vielleicht ist es manchen Eltern nicht egal, wann ihr Kind nach Hause kommt. Und nicht nur vielleicht, sondern ganz bestimmt stellen sich diese Fragen nicht nur in türkischen oder arabischen Familien, sondern auch in deutschen. Mehr Offenheit für andere Meinungen und weniger Schubladendenken hätten sich die 9er und 10er gewünscht und damit haben sie bewiesen, dass sie viel toleranter und offener sind, als es die Theatergruppe wohl unterstellt hat. Gerade deshalb war es aber gut, das Stück gesehen zu haben, denn so konnten weltoffene Positionen nochmal sehr genau herausgearbeitet werden.                                 

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