Lange sind sie noch nicht hier in Deutschland, Faris Noshairwan und Khaled Alhelwani, die die zehnte Klasse der Werkrealschule in Merklingen besuchen und bald das Zeugnis der Mittleren Reife in ihren Händen halten werden- ein gutes Zeugnis, das steht jetzt schon fest. Doch Faris, der aus Pakistan stammt, und Khaled, aus Syrien zu uns gekommen, überzeugen nicht nur mit ihren schulischen Leistungen, sondern auch durch ihr soziales Engagement. Beide leiten eine AG im Ganztagesangebot der Würmtalschule Merklingen, Faris im Bereich Kunst, seinem Steckenpferd, Khaled bietet einen Schach-Kurs an. Schach spielt der 18-jährige Syrer auch im Verein, in Weil der Stadt, und das als einer der besten Spieler im Club. Dass die beiden Zehntklässler auch sonst an der Schule durch ihre Hilfsbereitschaft glänzen, etwa bei der Mitarbeit bei Festen und Lerngängen, versteht sich von selbst. Darüber hinaus engagieren sie sich auch als Helfer und Mitarbeiter in ihrer Moschee, helfen anderen Flüchtlingen und Landsleuten beim Gang auf die Ämter, übersetzen, wo nötig, und sind immer dann zur Stelle, wenn fleißige Helfer gebraucht werden.

„Wenn ich andere Leute glücklich machen kann, dann bin ich selbst auch glücklich!“, sagt dazu Faris. Man bekomme immer etwas zurück, meint der junge Werkrealschüler und am Dienstag, dem 3.Juli, sollte sich das sehr konkret bewahrheiten. Faris und Khaled erhielten einen vom Land Baden Württemberg, von Porsche, Würth und von Caritas und Diakonie gestifteten Preis für die besten Leistungen in den Wahlpfilchtfächern, im Falle Faris und Khaled geht es um Natur und Technik. Im festlichen Rahmen im Weißen Saal im Neuen Schloss in Stuttgart, in „der guten Stube“ des Landes, wie Staatssekretär Volker Schebesta kommentierte, wurden die Urkunden und Sachgeschenke überreicht. Zusammen mit der den Bewerbungsprozess begleitenden Lehrerin Regina Hoffmann- Eichinger und ihrem Klassenlehrer Bernhard Rössle erlebten Faris und Khaled eine sehr schöne und sehr würdige Ehrung, moderiert von Janet Pollok, bekannt als Radiosprecherin des SWR, und begleitet von emotionalen und gelungenen Reden des Personalchefs der Porsche AG, Andreas Haffner, oder des Stiftungsvorsitzenden der Firma Würth, Helmut Jahn.

Ein unvergesslicher Tag für Schüler und Lehrer und ein sehr wertvoller dazu, denn diese Urkunden sind quasi ein Türöffner bei späteren Bewerbungen. Apropos Bewerbungen- beide Schüler werden die Fachhochschulreife bzw. das Abitur anstreben, Faris will Arzt werden, Khaled ein technisches Studium absolvieren. Wer die beiden kennt, weiß, dass sie es schaffen.